Magma

Seit 2009 wird an der Hochschule Offenburg simulierten Robotern das Fußballspielen beigebracht. Die 3D Nao Roboter treten bei zahlreichen internationalen Wettbewerben gegen Teams anderer Universitäten und Hochschulen aus aller Welt an. Bereits mehrfach gewann die Mannschaft um Prof. Dr. Klaus Dorer beim RoboCup den Vize-Weltmeistertitel.

Den physikalisch realistischen zweibeinigen Robotern konnte das Laufen auf zwei Beinen, das Aufstehen, Schießen und vieles mehr beigebracht werden. Die Fortschritte sind beachtlich. Jedes Jahr konnte die Vorjahresmannschaft im hohen einstelligen Bereich geschlagen werden. Bis zum Jahr 2050 sollen laut der RoboCup community echte Roboter in der Lage sein, menschlichen Spielern Paroli zu bieten.

 

Magma ist Vize-Weltmeister

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Nach einem Sieg im Halbfinale gegen den Weltmeister 2021 unterlag das Team Magma im Finale des RoboCups dem FC Portugal mit 1:6.

Das Team Magma jubelt mit dem Siegerpokal und einer Teamflagge hinter einem Logo des RoboCups Bangkok
© Hochschule Offenburg

Es hatte sich schon in der Testrunde der 3D-Simulationsliga zum Auftakt abgezeichnet: Der FC Portugal war das gesamte Turnier über für die Offenburger nicht zu schlagen. Im Finale fand das Team aus Studierenden der Informatik und der Künstlichen Intelligenz einfach kein Mittel gegen die Dribblings der Portugiesen, die bereits in der ersten Minute in Führung gingen. Zwar konnte das Team Magma kurz darauf ausgleichen, doch mit einem Doppelschlag zog der FC Portugal schnell wieder auf 3:1 davon. Und die Portugiesen ließen nicht locker und erhöhten bis zum Ende der Partie sogar noch auf 6:1. Doch kein Grund für Magma traurig zu sein: Immerhin gewann das Team in Bangkok den fünften Vizeweltmeister-Titel in Folge.

Mit dem FC Portugal sicherte sich also nun zum ersten Mal seit der Einführung der 3D-Simulationsliga 2007 eine europäische Mannschaft den Weltmeister-Titel. Zuvor dominierten Mannschaften aus China und den USA diese Liga, in der Künstliche Intelligenz besonders stark zum Einsatz kommt. Die Bewegungen der simulierten Roboter werden von diesen selbst gelernt. So konnte Magma die eigene Schussweite dieses Jahr durch neue Lernverfahren mehr als verdoppeln. Außerdem konnten die Roboter beinahe doppelt so schnell rennen. Dieselben Lernverfahren finden inzwischen auch im Internet der Dinge, beim intelligenten Management von E-Auto Akkus oder in Stromnetzen Anwendung.

Und im Halbfinale hatte das Team Magma zuvor sein großes Ziel, den Weltmeister des vergangenen Jahrs UT Austin Villa (USA) zu schlagen, erreicht. Durch drei späte Tore in der zweiten Halbzeit hatten sich die autonomen Roboter der Offenburger den Finaleinzug gegen das Team aus den USA mit 3:0 gesichert. UT Austin Villa gewann im letzten Spiel des Turniers noch mit 2:1 gegen Apollo3D und holte sich damit den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Alle Ergebnisse sind unter https://cloud.robocup.org/s/nXTTrY7BRaTPFpP zu finden.