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Robo-Kicker fahren mit Verstärkung zur WM

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Am Freitag, 28. Juni, ist es soweit: Die Vize-Weltmeister der Hochschule Offenburg, Teams Sweaty und Magma, reisen zum RoboCupSoccer.

Sweaty junior hat erst am vergangenen Samstag das erste Mal gestanden.// Foto: HS Offenburg

Die 23. Weltmeisterschaft der Fußball spielenden Roboter findet vom 2. bis 8. Juli in Sydney Australien statt. Aufgrund einiger neuen Regeln haben das Sweaty- und das Magma-Team noch bis zur letzten Minute an Verbesserungen getüftelt. Sweaty senior und Magma wollen gemeinsam mit Sweaty junior ihre Vize-Weltmeistertitel verteidigen.

In der Liga der Humanoiden Adult Size (130 bis 180 cm) wird jetzt zwei gegen zwei gespielt. „Das heißt, wir brauchten einen zweiten Roboter“, erläutert Professor Ulrich Hochberg die Hauptschwierigkeit für das Sweaty-Team. Sweaty junior hat ein besseres Skelett und kann den Oberkörper drehen. Dadurch ist die Mannschaft dem Ziel „menschenähnlicher Gang“ ein großes Stück näher gekommen, doch es war knapp: „Am vergangenen Samstag hat er das erste Mal gestanden und einen Schritt gemacht. Damit blieben uns nur noch zwei Tage zum Laufen lernen“, schildert Fabian Schneckenburger, der für die Programmierung der Künstlichen Intelligenz zuständig ist. Und auch Sweaty senior wurde noch einmal deutlich verbessert. Neue Lagesensoren im Fuß machen seinen Gang deutlich stabiler. Dank eines neuen Rechners, der praktisch um die Grafikkarte herum aufgebaut ist, ist zudem die Bilderkennung stabiler geworden. So können die Teammitglieder jetzt ohne Irritationen erkennen, wo Sweaty senior auf dem Spielfeld steht und wo sich Mitspieler, Ball und Gegner befinden. Nicht unwichtig, um auch die neue Herausforderung, dass beide Roboter abgestimmt miteinander spielen müssen, zu bewältigen.

Dennoch wird es nicht leicht den Vize-Weltmeistertitel zu verteidigen. „Der amtierende Weltmeister von der Universität Bonn, der Drittplatzierte 2018 von der Tsinghua Hephaestus Universität Peking/China und das Team von der Hanyang Universität Seoul/Südkorea hatten bereits im vergangenen Jahr zwei Roboter dabei und konnten sich somit ein Jahr einspielen“, erklärt Professor Hochberg. Trotzdem hat sich das Sweaty-Team vorgenommen, die drei Favoriten zu ärgern.

Und auch in der 3D-Simulationsliga, in der das Magma-Team startet, gibt es zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder größere Änderungen. Dank einer verbesserten Hardware-Performance ist erstmals die Kollision von Körperteilen eines Roboters ausgeschlossen. Ein Vorteil für die Offenburger, die sich schon in den vergangenen Jahren der physikalischen Realität verpflichtet gefühlt und keine Bewegungen mit kollidierenden Körperteilen erstellt hatten. Eine weitere Änderung ist ein Pass-Kommando, das einem Roboter in Ballbesitz etwas mehr Zeit für ein Abspiel gibt. Durch weniger Dribblings und mehr Abspiele sollen die Spiele attraktiver werden. Tore dürfen so allerdings nicht direkt erzielt werden. Für das Magma-Team eher ein Nachteil, da es zu den Teams mit den schnellsten Kicks gehört und die zusätzliche Zeit gar nicht unbedingt benötigen würde. „Bis zuletzt haben wir zudem fieberhaft daran gearbeitet, ein neues, 30 Prozent schnelleres Laufen stabil und gewinnbringend in das Spiel zu integrieren. Außerdem wurde die Kommunikation zwischen den Spielern komplett überarbeitet. Und nach wie vor werden bessere und zuverlässigere Kicks per KI gelernt“, erläutert Professor Klaus Dorer.

Durch die bereits erfolgten und während der WM noch angedachten Änderungen lässt sich die Stärke der Magma-Gegner schwer einschätzen. Kaum zu schlagen dürfte erneut der amtierende Weltmeister UT Austin Villa aus den USA sein. Und auch der FC Portugal zeigte bei der Robotica Ende April in Portugal einen starken Aufwärtstrend und ein doppelt so schnelles Laufen wie das Offenburger Team, das damals aber noch gewann.

Sightseeing mit Sweaty

Neben dem Turnierstress steht wie in den vergangenen Jahren erneut eine Sightseeing-Tour mit Sweaty durch die Wettbewerbsstadt auf dem Programm der insgesamt 20-köpfigen Offenburger Delegation aus Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Professoren. Die mitreisenden Mitglieder der Medienfakultät versorgen die Daheimgebliebenen laufend mit aktuellen Neuigkeiten über den RoboCupSoccer 2019 und Bildern aus Sydney.

Zu finden sind diese unter:

www.facebook.com/SweatyMagma

instagram.com/sweatyhsog/

https://youtu.be/pXVKck9MBHQ

 

Info Robocup:

Der RoboCup ist einer der größten Wettbewerbe für autonome Roboter der Welt. Als ein bedeutendes Technologieereignis im Bereich der Forschung und Lehre findet er seit 1997 jährlich an unterschiedlichen Austragungsorten statt. An dem mehrtägigen Turnier mit Konferenz und Veröffentlichungen nehmen mehr als 4000 Teilnehmende aus aller Welt und rund 5000 Roboter teil. Der Wettbewerb wird in verschiedenen Klassen ausgetragen: RoboCupJunior, RoboCupIndustrial, RoboCup@Home, RoboCupRescue und RoboCupSoccer. Einzig in der Klasse „RoboCupSoccer“ vergleichen sich Maschinen, die wie der Mensch auf zwei Beinen stehen. Als Vision steht im Raum, dass die Roboter bis 2050 weit genug entwickelt wurden, um gegen die amtierenden Fußballweltmeister antreten und diese auch besiegen zu können.